Ohmsteder Kirche

Videorundgang Ohmsteder Kirche

Bau der Kirche

Erste Bemühungen der neuen Pfarrgemeinde Ohmstede galten der Suche nach einem geeigneten Bauplatz für die neue Kirche einschließlich Kirchhof und Pastorenwohnhaus. Dieser sollte möglichst zentral innerhalb aller dazugehörenden Bauerschaften entsprechend der politi­schen Gemeindegrenze (Bürgeresch, Don­nerschwee, Waterende, Loyerende, Groß­Bornhorst, Klein-Bornhorst, Ohmstede, Nadorst, Ofenerdiek, Etzhorn, Wahnbek, Ipwege und Ipwegermoor) liegen (insge­samt ca. 5.000 "Seelen"). Die Entscheidungsfindung hierüber setzte die junge Kirchengemeinde und ihre Vertretungen bereits erheblichen Belastungen aus. Kirchenausschussmit­glieder der Bauerschaften Etzhorn und Ipwege-Wahnbek legten ihr Mandat nie­der, da sie sich mehrheitlich überstimmt fühlten, als die Standortwahl zu Gunsten der so genannten "Hohen Heide" auf dem Westeresch 10, dem heutigen Grundstück, fiel. Man favorisierte einen nördlicher gelegenen Bauplatz an der Verlängerung des heuti­gen Ellerholtsweges, nördlich vom klei­nen Bornhorster See, der die Interessen der Schulachten Etzhorn und Wahnbek stärker berücksichtigte. Doch der Be­schluss des Kirchenausschusses wurde trotz Protestschreibens mit zahllosen Unterschriften an den großherzoglichen Oberkirchenrat, von diesem respektiert. Der Grundstein wurde 1901 gelegt.

Die Glasfenster

Von der ursprünglichen Verglasung blieben nur die farblich und figürlich schönen Buntglasfenster der beiden Rosetten in den seitlichen oberen Chorwänden erhalten. Alle anderen Kirchenfenster wurden 1945 - im zweiten Weltkrieg - duch die Detonation einer Fliegerbombe zerstört. Erst 1954 wurde die Verglasung wieder ersetzt. Der Entwurf stammt von dem Kirchenmahler Hermann Oetken aus Delmenhorst.

Der Altar

Im Zuge der Renovierungsarbeiten in den 60er Jahren trennte man sich von dem ursprünglichen, pseudogotischen Schnitz­altar. Als Ersatz diente eine Holzplatte auf zwei gemauerten Ziegelpfeilern. Erst anlässlich des 75-jährigen Jubiläums 1976 erhielt der Altarraum im Zuge einer neuen Umgestaltung den roten Ziegelboden und die heutige 25 cm dicke Altarmensa aus Obernkirchner Sandstein. In einem umlaufenden doppelten Schriftband sind die Namen der zwölf Apostel eingemeißelt. Wobei der mittig ins Auge fallene Name Judas nicht den Verräter meint, sondern den Sohn eines Jakobus. Pastor Gerhard Hinrichs bezeichnete den Altar in der Jubiläumsschrift 1976 als "Zwölf-Apostel-Altar".

Das Bronzekreuz

Als Bronzeguss bildet das neue Kreuz die Ergänzung zu den sechs großen Altarleuchtern, die anlässlich der 75 Jahr-Feier der Kirche aufgestellt wurden. Mit einer Höhe von 2,30 Meter und einer Breite von 1,80 Meter zieht das Kreuz den Blick des Besuchers sofort auf sich. Wie das Kreuz die Mitte des christlichen Glaubens ist, wird es nun auch beherrschende Mitte dieser Kirche sein. Es hat deswegen eine Größe erhalten, die dem Ohmsteder Kirchenraum angemessen ist. Das neue Kreuz ist an den vier Enden mit Berg­kristallen versehen, die das Licht in vielfäl­tiger Weise brechen und weitergeben. Die Bergkristalle wurden in ihrer Klarheit und Durchsichtigkeit im Mittelaltar als Symbol-steine für Christus gewählt. Sie sind am Ohmsteder Kreuz an der Stelle ange­bracht, an der Menschen Christus die Wundmale zugefügt haben. In der Mitte, wo die vier Kreuzarme zusammenlaufen, ist ein großer Amethyst in das Kreuz ein­gesenkt. Der Amethyst ist mit seinen drei Farben rot, blau, violett der Stein, der die Trinität symbolisiert. Das Auffallendste an dem Ohmsteder Kreuz ist aber der um die Vierung herumgelegte Kreis. Ohne Anfang und ohne Ende ist er ein Zeichen für die Unendlichkeit, für die Ewigkeit Gottes. Das Kreuz ist, als wolle es die Größe der göttlichen Zuneigung zur Sprache brin­gen, der Gemeinde leicht zugeneigt.   Vor allem durch diesen um die Vierung gelegten Kreis weist das Kreuz starke Ähnlichkeit mit den alten keltisch-irischen Hoch- und Grabkreuzen auf, bei denen der Kreis auf vorchristliche heidnische Symbolik zurückzuführen ist.

Der Kreuzweg

Im Jahre 2007 kam der Kreuzweg der Dortmunder Künstlerin und Bildhauerin Gisela Pape-Weinrich als Leihgabe zur Ausstellung während der Passionszeit in die Ohmsteder Kirche. Drei Jahre später machte die Künstlerin ihn der Gemeinde zum Geschenk.
In dieser pdf-Datei (zum herunterladen) findet man die Stationen des Kreuzweges einzeln abgelichtet mit den zugehörigen Bibel-Zitaten. 


Versöhnungskirche

Die Baugeschichte der Versöhnungskirche

Seit Ende des 2.Weltkrieg waren die Einwoh­nerzahlen Oldenburgs durch den Zuzug der Flüchtlinge und Vertriebenen enorm ange­stiegen. Allein die Zahl der Gemeindeglieder in Ohmstede waren auf 25.000 angewach­sen. Wie woanders auch waren hier ganze Straßenzüge mit Wohnblocks entstanden. Die bei­den Hauptkirchen St. Lamberti und St. Peter sowie die Ohmsteder Kirche reichten nicht mehr aus. So erhielten schließlich die einzel­nen Bezirke und Konfessionen ihre eigenen Gotteshäuser: in Ofenerdiek die Christuska­pelle 1949, in Wahnbek die Willehadkirche 1958, in Donnerschwee die katholische St. Bonifatiuskirche, 1960 und die Versöhnungs­kirche 1961, in Ofenerdiek die Thomaskirche 1963, in Nadorst das Gemeinde-Zentrum am Hartenkamp 1973 und die Trinitatiskirche der selbständigen lutherischen Kirche 1963 in der Junkerburg.

Es gründete sich ein Kirchenbauverein. Den Vorsitz übernahmen die drei Kirchenältesten Reg.Rat Käsch, Studienrat Dr. Mader und Kirchenverwaltungsrat Reinhold Bogun.

Den Auftrag zum Bau der Kirche erhielt der Braunschweiger Architekt Dipl.-Ing. Arnold Finger. Die Bauarbeiten begannen im November 1959.

Im April 1960 fand die Grundsteinlegung statt, unter Beteiligung von Oberkirchenrat Heinrich Höpken, Pastor Joh. Wolter und den einzelnen Gemeindegrup­pen. Es entstanden nacheinander das Kir­chengebäude, die Küsterwohnung, das Ge­meindehaus mit Saal, Konfirmandenraum, Clubraum, Büroraum, Toiletten und eine Ein-­Mann-Teeküche. Alle diese Gebäude umste­hen den Innenhof, über den ein überdachter Verbindungsgang führt. Heute ergänzt ein Erweiterungsbau von 1975 das Raumange­bot erheblich. Und der Küster wohnt jetzt woanders.

Die Einweihung

Um der Kirche ihren Namen zu geben, wur­de die Gemeinde eingeladen, aus den vier Vorschlägen auszuwählen: Peter-und-Paul ­Kirche, Heiliggeistkirche, Pfingstkirche und Versöhnungskirche. In der lebendigen Erin­nerung an die Versöhnungsgeste der hollän­dischen Christen neun Jahre zuvor erhielt der heutige Name die meisten Stimmen.

Am 2. Advent, dem 10. Dezember 1961 schließlich, - noch stand der Glockenturm nicht - fand der feierliche Einweihungsgot­tesdienst statt unter der Leitung von Bischof Dr. Gerhard Jacobi, Oldenburger Bischof von 1954-1967. Es assistierten die Pastoren vor Ort, Johannes Wolter und Gerhard Hinrichs. Sie nahmen als Geschenk des damaligen Bundestagspräsidenten Dr. Eugen Gersten­meier die erste große Altarbibel entgegen.

Der Turmbau

Danach entstand der Glockenturm im dritten Bauabschnitt. Das war für die Bauleute die schwierigste Aufgabe und für die Nachbarn die unruhigste Zeit. Die ganze erste Maihälfte 1962 hindurch musste in Tag- und Nacht­schichten gearbeitet werden. Der Turm wuchs Stück um Stück, ohne Pause, in die Höhe. Aus statischen Gründen musste der Turm "aus einem Guss" entstehen, die einzelnen Be­tonschichten mussten noch miteinander ab­binden können, bevor die nächste kam. Und mit bewundernswerter Geduld ertrugen die Nachbarn den Lärm der Betonmaschinen.

Als der Turm die notwendige Festigkeit hatte, wurden am 5. August 1962 die neuen Glo­cken aufgehängt. Sie waren von der Firma Rincker in Sinn im Dillkreis gegossen wor­den. Die große Glocke in f, wiegt 820 kg und hat die Inschrift: "CHRISTUS IST UNSER FRIEDE". Die mittlere in as, hat 520 kg und heiß: "LASST EUCH VERSÖHNEN MIT GOTT".  Die kleine Glocke klingt in b' und ist 370 kg leicht. Sie trägt auch die "leichtes­te" Inschrift: "BEKÜMMERT EUCH NICHT, DENN DIE FREUDE AM HERRN IST EURE STÄRKE".

Das Dach

Mit Holzschalung auf Stahltragwerk, sollte das Dach nach Worten des Architekten Ar­nold Finger "möglichst leicht wirken, aus Stahlstäben, die filigranartig geordnet wer­den, um die Schwere und die Zuverlässigkeit der Wände zu betonen." Wie wir sehen, sind die Ideen des Entwurfs weiter entwickelt und verändert worden. Die Stahlträger heute wer­den den statischen Anforderungen wesent­lich besser gerecht.

Die Beleuchtung war in den senkrechten Röh­ren untergebracht. Anstatt wie beabsichtigt, den als "düster" geltenden Raum zu erhellen, war durch dieses Licht ein grell erleuchteter, schattenloser Raum entstanden. Etwa zehn Jahre später wurden andere Leuchten ein Stück tiefer gehängt, und der Raum so durch das Licht gestaltet. Der Entwurf dafür stammt von Architekt Rainer Hermann.

Die Orgel

Wäre man dem Architektenentwurf gefolgt, hätte ein Besucher nach Eintritt in die Kirche sich direkt unter der Orgel wiedergefunden. Denn ursprünglich war der Orgelprospekt auf der Emporenseite gegenüber dem Ein­gang vorgesehen. Indes, der Orgelbauer und Kantor Wilhelm Hein werden gute Gründe gehabt haben, das Werk auf der Frontseite der Empore aufzubauen, wo sie heute steht. Um das Rückpositiv, die kleine Orgel, einzu­bauen, wurde ein Stück der Betonwand aus­geschnitten.

Die Fenster

Die Fenster der Versöhnungskirche wurden entworfen von dem Oldenburger Künstler Max Hermann. Eine der ältesten Glasmaler-Werkstätten Deutschlands, die Firma Ludovicus Oidtmann in Linnich bei Aachen fertigte die Fenster an.

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